Ich
schaufelte mir ein weiteres Stück Pizza in den Mund, obwohl ich eigentlich
keinen Hunger hatte. Ich zwang mich Jason trotzdem anzulächeln. „Ich habe gar
keinen Hunger mehr!“ Jason sah mich besorgt an. „Stimmt etwas mit der Pizza
nicht?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein ich habe nur etwas Bauchweh!“ Jason nahm
meine Hand und sah mir in die Augen. Wir hatten gemeinsam gekocht, und das war
ein ganz besonderes Erlebnis gewesen. Welcher Junge in der realen Welt kochte
seiner Freundin etwas? Ich schaute ihm ebenfalls in die Augen. „Du bist die
Eine. Die welche ich liebe.“ Mein Herz wurde warm bei seinen Worten. „Und ich
liebe dich!“ Dann küsste ich ihn. Mein Leben kam mir vor wie ein Film. Ein
Junge, den du einen Monat kennst macht dir einen Heiratsantrag. Du weißt dass
er die Liebe deines Lebens ist, und dass du nicht mehr ohne ihn sein kannst. Er
ist lieb, romantisch und verständnisvoll und scheint keine schlechten Seiten zu
haben. Wir hatten das Essen gestoppt und küssten uns stattdessen. In solchen
Momenten schien alles von mir abzufallen. Alles Schlechte, alles was mich
bedrückte. Es gab nur noch ihn und mich. Er löste sich von mir. „Du solltest
meine Eltern kennenlernen!“ Mein Herz begann schneller zu klopfen. „Aber… Sie
werden mich nicht mögen." Jason schüttelte den Kopf. „Unsinn. Sie werden dich
lieben, ebenso wie ich.“ Er küsste mich wieder. Ich wollte seine Eltern nicht
kennenlernen. Ich war nicht der Mensch der sich mit Erwachsenen gut unterhalten
konnte. Mein Magen drehte sich schon bei dem Gedanken um. „Deine Mutter wohnt
doch in Berlin“, fiel mir ein. Jason nickte. „Aber sie wird nächste Woche kommen
um eine Freundin zu besuchen die Geburtstag hat!“ Jetzt wurde mir wirklich
schlecht. Nächste Woche sollte ich sie kennenlernen. Dann straffte ich meine
Schultern. Ich hatte keine Angst. Entweder mochten sie mich oder nicht. Ich
half Jason ab zu waschen, und wir setzten uns auf die Coach. Ich schmiegte mich
in Jasons Arm und war einfach glücklich.
„Tschüss
Prinzessin!“, Jason warf mir eine Kusshand zu. Ich lächelte und tat so als
würde ich seinen Kuss auffangen. Dann schloss ich die Haustür hinter mir. Meine
Mam war da, ich lief aber ohne ein Wort an ihr vorbei, Sie kümmerte sich auch
nie um mich. Mein Blick fiel auf meine Schultasche. Ich hatte die Hausaufgaben
sowieso nicht mitbekommen, wofür also die Sachen herauskramen? Ich ließ alles
wo es war und verkroch mich in meinem Zimmer. Die Schule deprimierte mich
unnötig. Ich wusste, dass ich, wenn ich nicht lernte durchfallen würde aber ich
hatte keine Lust mehr. Ich wollte nicht mehr lernen, mich abrackern wenn ich
meine Zukunft bis ins kleinste Detail geplant hatte. Ich konnte mich nicht mehr
auf eine Aufgabe konzentrieren, meine Gedanken schweiften ab. Ich schüttelte
den Kopf. Die Schule ging mir am Arsch vorbei. Ich ließ meinen Laptop
hochfahren. Eigentlich war ich nie am Computer aber es war eine gute
Beschäftigung gegen Gedanken.
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