Freitag, 12. April 2013

Kapitel 2- Teil 12.


Ich schaufelte mir ein weiteres Stück Pizza in den Mund, obwohl ich eigentlich keinen Hunger hatte. Ich zwang mich Jason trotzdem anzulächeln. „Ich habe gar keinen Hunger mehr!“ Jason sah mich besorgt an. „Stimmt etwas mit der Pizza nicht?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein ich habe nur etwas Bauchweh!“ Jason nahm meine Hand und sah mir in die Augen. Wir hatten gemeinsam gekocht, und das war ein ganz besonderes Erlebnis gewesen. Welcher Junge in der realen Welt kochte seiner Freundin etwas? Ich schaute ihm ebenfalls in die Augen. „Du bist die Eine. Die welche ich liebe.“ Mein Herz wurde warm bei seinen Worten. „Und ich liebe dich!“ Dann küsste ich ihn. Mein Leben kam mir vor wie ein Film. Ein Junge, den du einen Monat kennst macht dir einen Heiratsantrag. Du weißt dass er die Liebe deines Lebens ist, und dass du nicht mehr ohne ihn sein kannst. Er ist lieb, romantisch und verständnisvoll und scheint keine schlechten Seiten zu haben. Wir hatten das Essen gestoppt und küssten uns stattdessen. In solchen Momenten schien alles von mir abzufallen. Alles Schlechte, alles was mich bedrückte. Es gab nur noch ihn und mich. Er löste sich von mir. „Du solltest meine Eltern kennenlernen!“ Mein Herz begann schneller zu klopfen. „Aber… Sie werden mich nicht mögen." Jason schüttelte den Kopf. „Unsinn. Sie werden dich lieben, ebenso wie ich.“ Er küsste mich wieder. Ich wollte seine Eltern nicht kennenlernen. Ich war nicht der Mensch der sich mit Erwachsenen gut unterhalten konnte. Mein Magen drehte sich schon bei dem Gedanken um. „Deine Mutter wohnt doch in Berlin“, fiel mir ein. Jason nickte. „Aber sie wird nächste Woche kommen um eine Freundin zu besuchen die Geburtstag hat!“ Jetzt wurde mir wirklich schlecht. Nächste Woche sollte ich sie kennenlernen. Dann straffte ich meine Schultern. Ich hatte keine Angst. Entweder mochten sie mich oder nicht. Ich half Jason ab zu waschen, und wir setzten uns auf die Coach. Ich schmiegte mich in Jasons Arm und war einfach glücklich.

„Tschüss Prinzessin!“, Jason warf mir eine Kusshand zu. Ich lächelte und tat so als würde ich seinen Kuss auffangen. Dann schloss ich die Haustür hinter mir. Meine Mam war da, ich lief aber ohne ein Wort an ihr vorbei, Sie kümmerte sich auch nie um mich. Mein Blick fiel auf meine Schultasche. Ich hatte die Hausaufgaben sowieso nicht mitbekommen, wofür also die Sachen herauskramen? Ich ließ alles wo es war und verkroch mich in meinem Zimmer. Die Schule deprimierte mich unnötig. Ich wusste, dass ich, wenn ich nicht lernte durchfallen würde aber ich hatte keine Lust mehr. Ich wollte nicht mehr lernen, mich abrackern wenn ich meine Zukunft bis ins kleinste Detail geplant hatte. Ich konnte mich nicht mehr auf eine Aufgabe konzentrieren, meine Gedanken schweiften ab. Ich schüttelte den Kopf. Die Schule ging mir am Arsch vorbei. Ich ließ meinen Laptop hochfahren. Eigentlich war ich nie am Computer aber es war eine gute Beschäftigung gegen Gedanken. 

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